Depressionen können als Folge und Ausdruck schwieriger Lebenssituationen gesehen werden. Menschen möchten die Erfahrung machen, dass das eigene Tun etwas bewirkt und soziale Beachtung findet. Wenn die eigenen Bemühungen zu nichts führen und keine Resultate zeigen, entsteht ein inneres Minus. Manchmal weiß der Klient auch nicht, was in seinem Leben nicht stimmt und wie er etwas verändern kann. Dies kann sich ändern, wenn der Klient sich selbst aus der Perspektive der Depression betrachtet. In der Therapie kann es darum gehen, sich die Symptome der Depression wie einen ungebetenen Hausgast vorzustellen (vgl. Ortwin Meiss): “Wie sieht der ungebetene Hausgast aus? Wie groß ist er? Wie ist seine Mimik und Körperhaltung?” Über die Kommunikation mit den Symptomen kann der Klient sich mit dem ungebetenen Hausgast identifizieren und mit dem damit verbundenen Perspektivwechsel ist der Klient in der Lage, zusätzliche Informationen zu den Zusammenhängen zwischen seiner Lebenssituation und seinen depressiven Symptomen zu bekommen: “Was willst Du, ungebetener Hausgast? In welchen Situationen kommst du? Was brauchst du, damit es dir besser geht? Wann kannst du gehen?” In der Therapie sind so wertvolle Informationen über die psychischen Symptome und Hinweise über die notwendigen Schritte zu deren Veränderung möglich.
Kategorie-Archiv: Hypnose
Schmerzkontrolle mit Hypnose
Schmerzen entstehen durch bestimmte Muster der Verschaltung im Gehirn. Diese Verschaltungsmuster können in der Psychotherapie aufgebrochen werden, um dann ein neues Muster einzuüben. In der Hypnose werden unterschiedliche Techniken der Schmerzkontrolle unterschieden: Bei der dissoziativen (= trennen) geht es darum, den Schmerz von dem restlichen, schmerzfreien Körper oder von jenem Teil des Bewusstseins, der unter ihm leidet abzuspalten bzw. zu isoliern. Bei der assoziativen (= verbinden) Technik wendet man sich dem Schmerz zu und ergründet beispielsweise, ob ein Konflikt oder Trauma den Schmerz zusätzlich aufrechterhält. In der Trance erlebt der Klient häufig eine deutliche Schmerzlinderung. Um diese schmerzfreieren Erfahrungen in den Alltag zu integrieren, sind Lernprozesse unbedingt notwendig: optimalerweise werden die in der Therapie erfahrenen Prozesse regelmäßig Zuhause geübt und in den Therapiestunden besprochen. Grundsätzlich sollte die Hypnose immer in eine anerkannte Psychotherapieform (z. B. Verhaltenstherapie) eingebettet werden.
Deutsche Schmerzgesellschaft e.V.: Hypnose bei Schmerz
Hypnose wirkt bei Ängsten
Es gibt zahlreiche Belege für die Wirksamkeit von Hypnose bei Ängsten. Im Ärzteblatt (2009) werden aktuelle Studienergebnisse zusammengefasst. So geht es in der Psychotherapie nicht primär darum, ein störendes Angst- oder Panikgefühl zu eliminieren. Stattdessen soll das Symptom als Ressource verstanden und genutzt werden: „Wir betrachten Angst nicht als etwas, was man bekämpfen muss. Angst ist eine sinnvolle Reaktion auf etwas und wir versuchen die Symptome zu Verbündeten zu gewinnen.” (Janouch) Generell können keine Symptome oder Empfindungen in der Therapie einfach “gelöscht” werden, aber Angstklienten können lernen, mit der Angst anders umzugehen, Dies herauszufinden ist eine schöne Chance bei der Hypnotherapie: Was sagt mir das Symptom, wozu ist es gut, was will es zum Ausdruck bringen. Es muss eine Neujustierung und Veränderung geschaffen werden, aber nicht im Sinne von “wegmachen”. In der Praxis werden Angstklienten angeleitet, ihren sinnlosen Kampf aufzugeben und die Angstsymptome zu entschlüsseln. Die meisten Patienten benötigten nicht mehr als 10 bis 20 Sitzungen, um eine deutliche Besserung zu erzielen.
Hypnotherapie: Bei Ängsten hocheffizient